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Halloween im Prüfeninger Schlossgarten

Als der Regensburger Zauberer Rudy Christl vor rund einem Jahr einen Zaubererstammtisch ins Leben gerufen hat, da konnte er noch nicht ahnen, welche Dimensionen das magische Leben in Regensburg annehmen würden. 14 Mitglieder, von denen sich acht regelmäßig an „Magic Dinners“ in der Gastronomie im Prüfeninger Schlossgarten beteiligen und 80 zufriedene Gäste pro Veranstaltung sind dem umtriebigen nebenberuflichen Magier jedoch nicht genug. Anlässlich von Halloween hat Christl 27 verschiedene Künstlerinnen und Künstler gewonnen, die gemeinsam mit ihm in diesem Jahr zum ersten Mal ein außergewöhnliches Event ausrichteten. Weit mehr als die 120 Gäste der bis auf den letzten Platz ausverkauften Veranstaltung wären gerne dabei gewesen und hätten gemeinsam Halloween gefeiert. Für die, die das Glück hatten Karten zu bekommen, wurde Halloween 2009 zu einem außergewöhnlichen, unterhaltsamen und auch ein wenig gruseligen Ereignis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Hinter den Kulissen beginnen die Vorbereitungen für den Abend bereits Stunden vor dem Eintreffen der Gäste. Zahlreiche Kostüme warten auf ihren Einsatz, Technik und Gruselattraktionen werden aufgebaut und der Festsaal für den besonderen Anlass vorbereitet. Wo sonst alles blitzt und glänzt hängen plötzlich weiße Spinnennetze mit ihren langbeinigen Bewohnern. An den Wänden kann man nicht nur schwarze Katzen, sondern auch zerfallende Skelette entdecken. Und während die Künstler im Nebenraum ihre Auftritte vorbereiten und sich schminken lassen, kümmert sich Rudy Christl, der im Hauptberuf als Key Account Manager tätig ist, um die Organisation. Denn damit für das Publikum später alles perfekt klappt, müssen die Auftritte der verschiedenen Künstler genau abgestimmt werden. Zur Zauberei gekommen ist Rudy Christl schon im Alter von 15 Jahren. Damals entdeckte er einen Verkaufsstand, an dem Kästchen mit kleinen Zauberkunststücken angeboten wurden. Christl konnte nicht widerstehen und ist der Zauberkunst seitdem restlos verfallen.

Dudelsack und Trommel, gespielt von Skeleten und Geistern, begrüßen die Gäste des gruseligen Dinners. Das Publikum ist bunt gemischt. Ältere Paare in Abendgarderobe haben sich genauso einen Platz gesichert wird junge Mädchen und Turnschuhen und verkleidete Gäste, die sich mit viel Liebe für den Abend ausstaffiert haben. Auch das Servicepersonal des Restaurants spielt mit und serviert an diesem Abend mit geschminktem Gesicht und Hexenhüten. Doch zuvor müssen die Gäste eine erste Begegnung mit Dracula überstehen. Der hat eine große Spritze mitgebracht und hat es auf den Lebenssaft der Gäste abgesehen. Mit charmantem Lächeln füllt er sein Instrument und kostet voller Hingabe. Ängstlichere Gäste kommen mit einem unvergesslichen Händedruck davon, sodass alle wohlbehalten an ihren Plätzen an langen und mit Kerzenleuchtern dekorierten Tafeln ankommen.

Düstere Musik wabert durch den Raum, Scheinwerfer pflügen mit Lichtkegeln über die Tische. Die Show kann beginnen. Während ein breitschultriger Mann mit einer großen Axt auf der Schulter neben der Tür Wache hält, begrüßt der ganz in schwarz gekleidete Rudy Christl seine Gäste. Dabei erklärt er die keltischen Wurzeln des häufig als Kommerzfest kritisierten Halloween und kündigt nach einer überraschenden pyrotechnischen Explosion den ersten Gang an. Draculas Lieblingssuppe besteht aus einer schmackhaften und gut gewürzten Tomatensuppe, die mit frischem Brot serviert wird und die Gäste überzeugt. Dann beginnt die erste Bühnenshow des Abends. Clown Flo müht sich auf der Bühne auf unterhaltsame Weise mit einem riesigen Überseekoffer ab. Mit roter Nase, farbenfrohem grünen Hemd zeigt der Clown ein unterhaltsames Hütchenspiel. Dabei kommen verschiedene Quietscheentchen zum Einsatz und stimmen die Gäste auf einen Abend ein, an dem man sich nicht nur gruseln kann. Gleich nach dem Clown wird die Stimmung düsterer. Die Geschichtenerzählerin Senora Pepina erzählt eine gruselige Geschichte über eine alte Frau, die in den Bergen den Geistern der Verstorbenen begegnet und schließlich selbst zu Tode kommt.

In kleinen Gruppen werden die Gäste anschließend in den von Fackeln erleuchteten Schlossgarten geführt. Begleitet von Dracula, einer lebenden Wasserleiche, einem blutigen Ritter und einer grobschlächtigen Walküre geht es in Gruppen von rund acht Leuten zu verschiedenen Außenstationen. Im Kühlhaus hören die Gäste ei n nachdenkliches Gedicht über Leben und Tod. An anderer Stelle wird man Zeuge, wie ein junger Mann sich einen zentimeterlangen Nagel Stück für Stück in die eigene Nase manövriert und ihn anschließend wieder herauszieht. Wenige Meter weiter brennt ein Lagerfeuer neben einem Grabhügel. Ein roter Slip liegt einsam im Kies und zeugt von Untaten. Kurz darauf erschreckt eine verkleidete Gestalt die Gäste mit einem abgetrennten Arm und sorgt für spitze Schreie und erste Fluchtversuche. Etwas ruhiger ist es an der nächsten Station. Ein Fallbeil zerteilt Gurken, Möhren und Äpfel, doch zur Überraschung aller bleibt der Arm einer mutigen Besucherin an gleicher Stelle unversehrt. Finale der Außenstationen ist ein großer Hexentanz ums Lagerfeuer. Hexen und riesengroße gehörnte Gestalten sorgen bei den Besuchern für ein wohliges Schaudern bevor es wieder zurück in den Festsaal geht – zumindest für die meisten der Besucher, denn – so verkünden es die anschließend auftretenden Hexen – es gab Verluste…

Bei der interaktiven Geschichte der Schabernack-Hexen muss man mit diesen nicht rechnen. Roswitha Zach und ihre Tochter haben sich als zerzauste Hexen verkleidet und erzählen eine Geschichte über den Kampf zwischen einem grausamen König und dem jungen Helden. In den verschiedenen Rollen kommen die Besucher zum Einsatz. Ein junger Mann wird als Prinzessin verkleidet, der grausame König wird gleich in der ersten Reihe rekrutiert und eine junge Frau beweist ihr Talent als Pferd des rettenden Ritters. Der Auftritt voller Klamauk ist eine gute Abwechslung zu den gruseligen Momenten vor dem Saal und geistert gerade die jüngeren Besucher. Zwischen den Auftritten und auch während der verschiedenen Gänge haben die Zuschauer die Gelegenheit sich im Separee von Marion Rothwange die Karten oder von Barbara Zalesky die Runen legen zu lassen. Viele der Gäste sind sowohl vom Charme als auch der Treffsicherheit der beiden beeindruckt und beginnen daran zu zweifeln, dass der Blick in die Zukunft nur der Unterhaltung dient.

Gegrillter Werwolf steht als Hauptgang auf der Speisekarte. Die zarten Fleischscheiben werden mit grünem Pfeffer und schmackhafter Sauce serviert und munden dem Publikum hervorragend. Anschließend erzählt Ulrike Alt eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte über eine Giftmörderin und testet die Intuition einer Zuschauerin. Drei Becher mit „Gift“ und einer mit Vitamin C stehen zur Auswahl. Zur Freude aller wird der aus dem gewählten Becher gemixte Trank weder der Zuschauerin noch der Künstlerin zum Verhängnis. Auch Rudy Christl zeigt sein Können. Ein spitzer Dorn verschwindet unter einem von drei undurchsichtigen Plastikbechern, die hinter seinem Rücken vertauscht werden. Anschließend zerschlägt der Zauberkünstler mit der flachen Hand zwei der Becher und schafft es dabei an jedem Tisch dem spitzen Dorn zu entgehen. Der anschließend servierte Nachtisch „Transilvanisches Delight“ und das große Finale mit allen Künstlern verabschieden die Gäste weit nach ein Uhr in die düstere Nacht des ersten November. Das nächste magische Dinner im Prüfeninger Schlossgarten findet statt im Frühjahr 2010. Karten für dieses und Informationen über die verschiedenen Künstler gibt es über das Internet bei Rudy Christl, dem Meister der Zauberei, des Gruselns und des Dinierens.

Links:

www.simply-magic.de                                                                     Fotos und Text: Christian Kolb, SMC-Verlag Essen


www.mike-carmander.com

 

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